Julia Willie Hamburg: Niedersächsischer Landtag bekennt sich parteiübergreifend für inklusive Schule

  • Veröffentlicht am: 7. Juli 2021 - 21:46

Der Landtag hat sich auf Basis einen Grünen Antrags interfraktionell zur inklusiven Schule bekannt. Das ist ein wichtiges Zeichen, denn die Schulen brauchen in diesem Bereich endlich ein verlässliches Handeln der Politik.

Dazu Julia Willie Hamburg:

"Ich bin dankbar dafür, dass wir heute gemeinsam einen Antrag beschließen werden, der aufzeigt, wie wir die inklusive Schule voranbringen werden. Denn die Schulen brauchen in diesem Bereich endlich eine verlässliche Richtung, in die Politik verlässlich gehen will. Wenn wir uns die Entwicklung der inklusiven Schule in Niedersachsen ansehen, dann sehen wir viele Handlungsbedarfe: In einigen Bereichen legen immer noch rechtliche Unklarheiten den engagierten Schulen Steine in den Weg. Gleichzeitig müssen wir uns dringend die Ausstattung der inklusiven Schulen anschauen – denn derzeit müssen sich Schulen die benötigten personellen Ressourcen durch die Feststellung von Förderbedarfen organisieren. Das führt zu einem erheblichen Aufwuchs von Kindern mit Förderbedarf. Stattdessen sollten wir Schulen dringend neu aufstellen und besser ausstatten. Dazu zählt auch, den Ausbau multiprofressioneller Teams und schulischer Sozialarbeit endlich konsequent voranzutreiben. Die mobilen Dienste leisten eine wichtige, präventive und unterstützende Arbeit. Diese Arbeit gilt es endlich richtig festzuschreiben und die mobilen Dienste auszubauen. Gleichzeitig sind viele Förderschulen in freier Trägerschaft. Diese dürfen mit den staatlichen Schulen gar nicht zusammenarbeiten. Auch hier gilt es, den Knoten endlich zu durchschlagen. Das Potential der Regionalzentren Schulische Inklusion können ihr Potential nicht, wie angedacht, entfalten. Hier ist es entscheidend, endlich konsequent die Kompetenzen zu übertragen und die Regionalzentren in den Regionen zu verankern. In der Aus-, Fort- und Weiterbildung wollen wir auch gemeinsam weitere Schritte gehen. Insbesondere die Bedarfe im Bereich „Hören und Sehen“ müssen wir uns dringend anschauen. Aber auch die Qualifizierungsmaßnahmen müssen wir dringend wieder einsetzen und ausbauen. Denn am Ende steht und fällt guter Unterricht mit den passenden Fortbildungen und Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen für Schulen und Lehrkräfte. Viele Menschen, insbesondere Kinder, erleben derzeit noch Schulen, die sich nicht richtig auf sie einlassen können – diese Kinder leiden ebenso wie die Lehrkräfte unter den derzeitigen Bedingungen. Ich bin deshalb froh, dass wir heute gemeinsam ein Bekenntnis ablegen, dass wir die inklusiven Schulen aktiv voranbringen und stärken wollen. Denn das sind wir den Kindern schuldig.“